Das EFENDI in Großweil

meze efendi

Beim Namen Efendi habe ich bis vor Kurzem an einen der Hauptdarsteller der Kultserie Irgendwie und Sowieso gedacht. Inzwischen ist der Name aber auch anders besetzt: Im Blauen Land bei Großweil gibt es nämlich auch einen Efendi. Und bei dem kannst du richtig gut essen. Einen Efendi als Person gibt es dort auch, aber dazu später.

Bei meinem ersten Besuch im EFENDI bin ich schnell mit Baris, dem leitenden Geschäftsführer, ins Gespräch gekommen und er hat sich gerne bereit erklärt, ein paar Fragen rund ums EFENDI zu beantworten.

Das EFENDI sitzt mitten im Großweiler Gewerbegebiet. Neben Bau- und Landmaschinengewerbe erwartest du hier kein Restaurant. Daher auch gleich dazu die erste Frage an Baris:

Wie ist das EFENDI auf den Standort im Großweiler Gewerbegebiet gekommen?

Wir waren zuvor 10 Jahre lang Pächter des Vereinsheimes in Großweil und hatten somit schon einen Bezug zu dieser Ortschaft. Die Autobannähe und die viel befahrene Bundesstraße haben uns in der Standortwahl bekräftigt. Durch seinen Standort hat die Gemeinde Großweil ein potenziell großes Einzugsbereich.

Das stimmt natürlich. Neben den lokalen Besuchenden fließt hier ein Großteil des Wochenendverkehrs der Münchner im Blauen Land Richtung Kochel- und Walchensee vorbei. Und nach den Freizeitaktivitäten am Berg oder Wasser liegt das EFENDI perfekt für eine Einkehr auf dem Heimweg. Schlauer Standort.

Welche Anekdote gibt es zur Entstehung des EFENDI?

Geplant war in erster Linie der Bau einer Großküche für Caterings, Events und Verpflegung von Schul- und Kindergarteneinrichtungen, da wir zur damaligen Zeit genau diese Bereiche abgewickelt haben und unsere damalige Küche nicht mehr die erforderliche Kapazität geboten hat.

Während der Planungsphase kam uns jedoch die Idee, ein modern türkisches Restaurant Konzept zu entwickeln, da es solch ein Konzept in dieser Region bisher nicht gegeben hat.

Wir waren auf der Namenssuche. Ich (Baris Celik) habe in meinem privaten Facebook Profil gestöbert und das Bild von meinem Vater bei einem gemeinsamen Wiesn-Besuch gefunden. Das Bild hat mich sofort angesprochen und es kam die Idee, dieses Bild für das Logo zu nutzen. Der Unternehmensname war dann logische Schlussfolgerung.

Aha. Es gibt also wirklich einen Efendi.

Dein Vater ist also der Efendi? Und wer oder was steckt hinter dem EFENDI?

Efendi ist der Spitzname vom Gründer des Unternehmens – Ahmet Celik. Den Spitzname hat er seit Kindestagen von seinem Opa Dervis erhalten.

Hinter dem Unternehmen EFENDI steht die Familie Celik, die seit über 20 Jahren in der Gastronomie tätig ist.

Die Speisekarte des EFENDI umfasst Meze, Steaks und weitere Leckereien aus der anatolischen Küche. Was empfiehlt wohl Baris aus der Speisekarte?

Was würdest du mir aus eurer Küche empfehlen, wenn ich bei euch mit einem Budget von 20 € pro Person essen gehen will? Was bei einem Budget von €50?

Aus der aktuellen Speisekarte (August 2022) würde ich bei einem Budget von 20 € das Adana Kebap empfehlen: Das ist eine Spezialität aus der türkischen Stadt Adana mit einem gemischten Spieß aus faschierten Bio-Lamm- und Rindfleisch in Chilli-Gewürzmischung mit Beilagen.

Für 50 € bekommst du bei uns den Augenbohnensalat und EFENDI Ezme als Vorspeise. Anschließend gibt es als Hauptspeise Dana Rosto (geschmortes Bio-Rindfleisch mit Beilagen) und als Nachspeise Baklava und türkischen Kahve.

Ich erinnere mich auch noch an das selbst gebackene Brot. Lecker. Ich würde gerne mal in die Küche reinschauen.

Wer steht in der Küche und kreiert eure Leckereien?

Chef de Cuisine ist Yüksel Celik, die Mama!

Wie oft wechselt eure Karte?

Unsere Karte wechselt im Schnitt alle zwei Monate, saisonal.


Auf der Webseite des EFENDI steht „In Anatolien wird Essen zelebriert. Da ist schon das Kochen ein Fest.“ Da will ich mehr wissen.

Welche Geschichte aus deiner Kindheit oder Jugend fällt dir ein, bei dem das Essen so richtig zelebriert wurde? Vielleicht ist es auch ein Gefühl oder ein Geruch?

FRÜHSTÜCK! Von meiner Oma mütterlicher Seite. Jeder ihrer Enkelkinder von 10-36 Jahren empfindet unabhängig voneinander dasselbe in unserer Familie.

Und was hat das Frühstück bei deiner Oma so toll gemacht?

Es ist tatsächlich der Geruch in der Früh, wenn du bei der Oma übernachtet hast. Zusammen mit dem gesamten Flair: Fernseher auf Laut mit türkischem Sender, viele kleine Leckereien aufgetischt, wie die Oma einen aus dem Bett zum Frühstück gerufen hat… Geschmeckt hat es natürlich auch wahnsinnig lecker.

Das EFENDI gibt es neben den Räumlichkeiten bei Großweil auch mit einem Standl auf dem Münchner Viktualienmarkt.

Wie unterscheidet sich das Angebot? Und wie das Publikum?

Bei unserem Lokal in Großweil handelt es sich um ein Restaurant mit anatolischem Speisenkonzept und Meze in modernem Ambiente.

Unser neues Standl auf dem Münchner Viktualienmarkt bietet unsere selbstgemachten Meze, Aufstriche, Saucen, Pesti, Baklava etc. vorverpackt zum Mitnehmen. Außerdem Meze-Bowls und gegrillte Panini zum sofortigen Verzehr.

Das Publikum ist an beiden Standorten durchgemischt und das ist tatsächlich auch immer unser Ziel, bei jedem Projekt; so entsteht eine dynamische Zusammenkunft aus Einheimischen, Touristen, Jung und alt. Das ist gewünscht und lässt eine persönliche Atmosphäre entstehen.

Vielen Dank für das Gespräch, Baris!

Weiterführende Links:

Einige Fotos für diesen Artikel wurden uns freundlicherweise vom EFENDI zur Verfügung gestellt.

Pete Rößler

Als Einwohner von Murnau am Staffelsee schreibe ich hier über meine Erlebnisse, Erfahrungen und Geschichten im Blauen Land.

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